Deswegen ist die Einnahme zusätzlicher Folsäure bei Kinderwunsch so wichtig!
Neuralrohrdefekt, Offener Rücken, Spina bifida – mit diesen Ausdrücken kommt man meist erst in der Schwangerschaft in Berührung. Doch was haben diese Begriffe mit Folsäure zu tun? Einige wissen nicht, wie wichtig die rechtzeitige Einnahme zusätzlicher Folsäure bei Kinderwunsch ist.
Daher nutzen wir den World Spina bifida Monat Oktober als Aufhänger, um Frauen im gebärfähigen Alter und Paare mit Kinderwunsch auf das Thema frühzeitige und ausreichende Folsäureversorgung bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft aufmerksam zu machen.
Dafür ist Folat bzw. Folsäure wichtig
Unter dem Oberbegriff „Folat“ werden verschiedene Formen des Vitamins B9 zusammengefasst. Dazu gehören Nahrungsfolate, die natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommen, aber auch die synthetische Folsäure. Letztere wird beispielsweise für die Herstellung von Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.
Unser Körper kann Folate nicht selbst herstellen. Deswegen müssen wir diese über Nahrungs- und Lebensmittel aufnehmen. Aber alleine über Nahrung gelingt das meist nicht - auch wenn Blattsalate, Brokkoli, Spinat, Rosen- und Grünkohl, Hülsenfrüchte, Tomaten, Orangen, Weizenkeime, Hefe, Eier und Nüsse regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.
Im Gegensatz zu synthetischer Folsäure sind natürliche Folate besonders empfindlich gegenüber Licht und Hitze und werden nur teilweise vom Körper aufgenommen. Was also tun, um ausreichend mit diesem Vitamin versorgt zu sein? Richtig, Frau (und auch der Mann!) sollte zu geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln greifen.
Die Aufgaben von Folaten im menschlichen Körper sind vielseitig: Sie spielen eine große Rolle bei Zellteilungsprozessen. Auch für eine normale Blutbildung sowie ein normal funktionierendes Immunsystems sind sie unerlässlich. Frauen, die hormonell verhüten, leiden oftmals unter einem Folsäuremangel, denn „die Pille“ ist ein wahrer Folsäureräuber. Auch wenn aktuell kein Kinderwunsch vorliegt, ist die Versorgung mit Folsäure auch in dieser Zeit sinnvoll. Sobald Frauen schwanger sind, verändert sich ihr Körper. Gerade dann ist Folsäure essentiell und trägt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes bei.
Ein Folat- bzw. Folsäurespeicher baut sich nur langsam auf
Leider denken viele Frauen, dass die Einnahme zusätzlicher Folsäure erst mit Eintritt der Schwangerschaft wichtig ist. Aber diese Annahme ist falsch.
Etwa 3 Wochen nach der Befruchtung der Eizelle beginnt die Bildung des kindlichen Neuralrohrs. Damit sich daraus das zentrale Nervensystem normal entwickeln kann, ist es wichtig, dass sich das Neuralrohr bis zum Ende der 4. Schwangerschaftswoche vollständig schließt. Hierfür sind ausreichend gefüllte Folatspeicher bzw. eine gute Versorgung mit Folaten unerlässlich.
Ist der Speicher zu diesem Zeitpunkt nicht auf dem erforderlichen Niveau oder liegt ein starker Folsäure-Mangel vor, kann es beispielsweise zu Neuralrohrdefekten, wie einem offenen Rücken (Spina bifida) oder anderen angeborenen Fehlbildungen kommen.
Zusätzliche Folsäure-Einnahme – ab wann und wie viel?
Die Einnahme zusätzlicher Folsäure sollte mindestens vier Wochen vor Eintritt einer Schwangerschaft gestartet und bis zu drei Monate danach beibehalten werden.
Dabei wird geraten, mindestens 400 Mikrogramm Folsäure täglich einzunehmen. Wer erst kurz vor oder mit dem Beginn einer Schwangerschaft starten kann, sollte pro Tag 800 Mikrogramm Folsäure zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung einnehmen.
Mit 800 Mikrogramm Folsäure kann der Folatspeicher schneller, meist innerhalb eines Monats, auf das erforderliche Niveau gebracht werden. Da der Folatbedarf über die gesamte Schwangerschaft und Stillzeit erhöht bleibt, empfiehlt es sich, die zusätzliche Folsäure-Einnahme bis zum Ende der Stillzeit weiterzuführen.
Folio 1 basic enthält neben Vitamin B12, Vitamin D3 und Jod 800 Mikrogramm Folsäure und sollte bis zum Ende der 12. Schwangerschaftswoche eingenommen werden. Ab der 13. Schwangerschaftswoche kann bis zum Ende der Stillzeit auf Folio 2 basic mit 400 Mikrogramm Folsäure gewechselt werden.
Informationen rund um dieses Thema gibt es hier auf folio-familie.de, in der Frauenarztpraxis und der Apotheke sowie bei Hebammen, Ernährungsfachkräften, Fachgesellschaften, Krankenkassen, behördlichen Beratungsplattformen, Verbraucher- und Patientenorganisationen.