Unerfüllter Kinderwunsch
Haben wir uns dazu entschlossen, die Kinderplanung umzusetzen, ist die Ungeduld natürlich groß. Den meisten fällt bald auf, dass es manchmal etwas dauern kann, bis tatsächlich eine Befruchtung stattfindet. Tatsächlich sind Wartezeiten auf eine Schwangerschaft von mehreren Monaten völlig normal. Was aber ist, wenn sich dieses Szenario über Jahre hinweg durchzieht?
Im Folgenden stellt die Folio-Familie euch die verschiedenen gesundheitlichen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten für einen unerfüllten Kinderwunsch bei Mann und Frau vor.
Unerfüllter Kinderwunsch bei der Frau
Bei Frauen mit Kinderwunsch zwischen 20 und 30 liegt die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden in jedem Zyklus bei ungefähr 30 Prozent. Und mit jedem weiteren Jahr nimmt diese Wahrscheinlichkeit weiter ab. Aus medizinischer Sicht ist eine Wartezeit von einem Jahr unauffällig.
Ist diese Zeit verstrichen und der Kinderwunsch noch nicht erfüllt, solltet ihr eine ärztliche Konsultation in Anspruch nehmen und euch einmal beraten lassen.
Auch deshalb, weil dies häufig zu einer seelischen Belastung führen kann, insbesondere wenn die Ursachen nicht geklärt sind. Klarheit über möglich Gründe und passende Behandlungsoptionen können dir helfen, aktiv etwas zu tun und (wieder) optimistisch in die Zukunft zu schauen.
Video: Mögliche Gründe für unerfüllten Kinderwunsch
Unerfüllter Kinderwunsch durch Hormonstörungen
Damit der Zyklus reibungslos verlaufen kann, ist ein störungsfreies Funktionieren des sensiblen Hormongefüges wichtig. Eine der häufigsten Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch bei der Frau sind Hormonstörungen.
Die Ursachen dafür können anlagebedingt sein, aber auch intensiver Sport oder Untergewicht (z. B. aufgrund von Magersucht oder Bulimie) können zu Störungen führen. Anzeichen für eine Hormonstörung können unregelmäßige oder gar ausbleibende Blutungen sein.
Auch ein Überschuss an männlichen Hormonen kann zu einer Hormonstörung führen. Diese können sowohl aus dem Eierstock, der Nebenniere oder – bei übergewichtigen Frauen – aus dem Fettgewebe stammen. Eine besonders ausgeprägte Form ist das PCO-Syndrom (polyzystische Ovarialsyndrom). Ein Progesteronmangel (Gelbkörperhormon) kann das Einnisten der befruchteten Eizelle verhindern.
Grund für eine hormonell bedingte Unfruchtbarkeit können auch Störungen der Schilddrüsenhormone sein. Diese führen zu einer vermehrten Produktion des Hormons Prolaktin (dieses Hormon kurbelt nach der Geburt die Milchproduktion an und verhindert zusätzlich den Menstruationszyklus während Schwangerschaft und Stillzeit), wodurch wiederum der Eisprung verhindert werden kann.
Ob bei dir eine Hormonstörung vorliegt, kann eine einfache Blutuntersuchung aufzeigen. Solltest du also einen Verdacht hegen, wende dich an deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt.
Störung der Eileiterfunktion
Verklebungen der Eileiter können das Wandern der Eizelle in die Gebärmutter verhindern. Grund für diese Verklebungen können vergangene Unterleibs- oder Blinddarmentzündungen sein, selbst wenn sie nicht bemerkt wurden. Auch Bakterien wie zum Beispiel Chlamydien können die Veränderungen auslösen.
Die Verklebungen der Eileiter selbst werden nur selten bemerkt, denn nur selten weisen Schmerzen oder ein verschlechtertes Wohlbefinden darauf hin.
Die Überprüfung der Eileiter per Ultraschall gehört zu den ersten Untersuchungen, die durchgeführt werden, wenn euer Kinderwunsch sich nicht erfüllt.
Unerfüllter Kinderwunsch durch Endometriose
Die Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Dabei siedelt sich Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutterhöhle an, zum Beispiel auf den Eierstöcken, am Darm, an der Harnblase oder auf dem Bauchfell.
Die Symptome einer Endometriose können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich ausfallen. Manche haben keinerlei Beschwerden, während andere unter starken Regelschmerzen oder auch von der Menstruation unabhängigen Unterleibsschmerzen leiden. Auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen oder Stuhlgang können auftreten.
Neben diesen Beschwerden ist die wohl gravierendste Folge der Endometriose eine mögliche Unfruchtbarkeit. Die oben genannten Beschwerden können jedoch mit schmerzlindernden Medikamenten behandelt werden.
Betroffene Frauen mit Kinderwunsch haben mit Hilfe einer IVF-Therapie (In-Vitro-Fertilisation, eine künstliche Befruchtung) gleich große Chancen schwanger zu werden wie gesunde Frauen. Durch eine operative Entfernung des Gewebes besteht die Chance auf eine natürliche Befruchtung. Da Endometriose jedoch chronisch verläuft, siedelt sich nach der Operation bald erneut Gewebe außerhalb der Gebärmutter an; das Zeitfenster ist also begrenzt.
Unerfüllter Kinderwunsch beim Mann
Auch bei Männer mit Kinderwunsch können verschiedene gesundheitliche Ursachen dazu führen, dass das Wunschkind länger auf sich warten lässt. Wie bereits erläutert, ist aus medizinischer Sicht eine Wartezeit von einem Jahr erst mal unauffällig. Danach ist es tatsächlich empfehlenswert – wie auch schon für die Frau – Klarheit zu schaffen. Der erste Schritt ist eine entsprechende ärztliche Beratung und Untersuchung.
Die Folio-Familie hat die häufigsten Ursachen für eine Verzögerung beim „schwanger werden“ für den Mann mit Kinderwunsch im Folgenden einmal aufgeführt.
Einschränkungen der Hodenfunktion
Frühere oder akute Entzündungen der Hoden oder Nebenhoden, zum Beispiel durch eine Mumpsinfektion in der Kindheit, können die Samenqualität beeinträchtigen. Auch Hodenkrampfadern oder Druck- und Temperatureinflüsse sowie ein zu spät behandelter Hodenhochstand können dazu führen. In Folge vermindert sich die Spermienkonzentration, die Beweglichkeit und/oder der prozentuale Anteil normal geformter Spermien.
Verschluss oder Fehlanlage der Samenwege
Eine Fehlanlage oder sogar Verschluss der Samenwege können durch genetische Störungen oder Entzündungen (beispielweise in Folge einer Mumpsinfektion) entstehen. Dies führt dazu, dass die ableitenden Samenwege entweder gar nicht angelegt werden oder verkleben.
Hormonstörungen
In seltenen Fällen kann eine Hormonstörung zu einer eingeschränkten Spermienproduktion führen. Diese können beispielsweise durch die Einnahme von Anabolika herbeigeführt werden.
Immunologische Faktoren
Es ist möglich, dass es durch eine Infektion oder in Folge einer Vasektomie (operativer Samenleiterverschluss) zu einem Spermienrückstau kommt. Dadurch können sich Antikörper gegen die eigenen Spermien bilden, wodurch die Fruchtbarkeit abnimmt.
Psychische Faktoren
Psychische Probleme wie ein Verlust der Libido (des sexuellen Verlangens) können zu Erektions- und auch Ejakulationsstörungen führen. Durch den ausbleibenden Samenerguss kann es folgend zu keiner Befruchtung kommen.
Physiologische Faktoren
Bestimmte Entwicklungsstörungen des Penis führen dazu, dass die Harnröhre nicht in der Eichel, sondern im Bereich des Penisschafts mündet. Bei einer Ejakulation können dadurch die Samenzellen nur schwer zum Gebärmuttermund gelangen.
Ein Besuch beim Hausarzt, Urologen und/ oder weiteren Fachärzten solltet ihr spätestens nach einem Jahr ungefülltem Kinderwunsch in Betracht ziehen. Ein gründlicher Check und je nach Befund individuell passende Behandlungen bringen Klarheit und ihr könnt aktiv weitere Handlungsschritte einleiten, um euch euren Kinderwunsch zu erfüllen.
Unerfüllter Kinderwunsch beim Mann: Fruchtbarkeit verbessern
Um eine Eizelle zu befruchten, bedarf es einer ausreichenden Anzahl gesunder Spermien. Es kommt sowohl auf Quantität als auch Qualität an. Die Ernährung spielt hierfür eine wichtige Rolle, denn für die Bildung zahlreicher beweglicher Spermien (Spermatogenese) benötigt dein Körper ausreichend Vitamine und Mineralstoffe. Auf einige kommt es dabei besonders an:
- Zink leistet einen Beitrag für die normale Fruchtbarkeit, Fortpflanzung und DNA-Synthese. Zudem hilft der Mineralstoff, den Testosteron-Spiegel im Blut normal zu halten.
- Selen ist wichtig für die normale Bildung der Spermien und trägt zu den normalen Funktionen der Schilddrüse und des Immunsystems bei.
- Kupfer unterstützt einen normalen Energiestoffwechsel und ein normal funktionierendes Immunsystem.
- Vitamin B2 trägt ebenfalls zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
- Folsäure (Vitamin B9), Vitamin B6 und Vitamin B12 helfen, den Homocystein-Stoffwechsel zu regulieren und die Homocystein-Menge auf einem normalen Niveau zu halten.
- Vitamin D3 wird zu 90 % in der Haut durch das Einwirken von UVB-Strahlung gebildet – vorausgesetzt, man setzt sich dem Sonnenlicht in ausreichendem Maße aus. Neben dem Erhalt normaler Knochen und Muskelfunktionen unterstützt das Vitamin die Funktionen des Immunsystems und die Zellteilung.
- Vitamin A (aus Beta-Carotin) besitzt bestimmte Funktionen bei der Zellspezialisierung und unterstützt eine normale Funktion des Immunsystems.
- Folsäure, Vitamin B12 und Zink sind ebenfalls wichtig für die Zellteilung.
- Selen, Kupfer, Vitamin B2, Vitamin E und Vitamin C tragen dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Dies ist im Zusammenhang mit der männlichen Fruchtbarkeit von besonderer Bedeutung, da Spermien sehr empfindlich auf diese Art von Stress reagieren.
Im stressigen Alltag ist es oft nicht einfach, sich ausgewogen und bewusst zu ernähren. Da kann die ergänzende Einnahme einer speziell abgestimmten Mikronährstoff-Kombination (wie z.B. Folio fertil men) sinnvoll sein, um deine Spermien bestmöglich auf eine erfolgreiche Befruchtung vorzubereiten.