Nüsse – eine Handvoll Energie für die Schwangerschaft
„Studentenfutter“ – das ist eine lockere Nussmischung mit Rosinen, Trockenobst und verschiedenen ungesalzenen Nüssen. Genau das Richtige für die Schwangerschaft, möchte man meinen. Denn die kleinen, festen Samen gelten als Energiespender für zwischendurch. Doch manch werdende Mutter befürchtet, dass sie mit dem Verzehr von Nüssen Allergien beim Baby provoziert. Andere hoffen, die Hirnentwicklung des Kindes damit zu unterstützen. Hier liest du, was an beidem dran ist.
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Nüsse in der Schwangerschaft – das gilt es zu beachten
Grundsätzlich sind Nüsse wegen der vielen wertvollen Inhaltsstoffe ein richtig guter Snack – auch wenn du schwanger bist. Die immer wieder auftauchende Befürchtung, dass Nüsse nicht gut für das Ungeborene sind, weil sie möglicherweise spätere Nussallergien befördern könnten, ist nach aktuellem Stand der Forschung unbegründet.
Allgemein trägt der Verzicht auf potenziell allergene Lebensmittel in der Schwangerschaft nicht dazu bei, das spätere Allergierisiko des Kindes zu reduzieren. Manche Forscher vermuten sogar, dass der komplette Verzicht auf Allergene die spätere Anfälligkeit der Babys für Allergien sogar noch fördern könnte.
Eine Alternative für Allergikerinnen
Wenn du selbst allergisch auf Nüsse reagierst, sollst du sie jetzt natürlich auch nicht konsumieren, nur, um deinem Baby die vielen enthaltenen Nährstoffe, Omega 3- und 6-Fettsäuren, und Vitamine wie Folsäure zugute kommen zu lassen. Dafür gibt es neben Nahrungsergänzungsmitteln auch natürliche Alternativen.
Dazu gehören z. B. Kürbiskerne. Auch sie sind sehr nahrhaft und enthalten neben vielen Vitaminen (A, B1, B2, B6, C, D und E) auch ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure, Magnesium, Kalzium, Eisen, Kalium, Selen und Zink.
Wenn du täglich ca. 30 Gramm Kürbiskerne knabberst, nimmst du also ganz nebenbei viele besonders wichtige Nährstoffe auf. Aber Vorsicht: Falls du neben einer Nussallergie auch allergisch auf Pollen reagierst, solltest du dich an Kürbiskerne langsam herantasten. Möglicherweise besteht eine Kreuzallergie und deine gegen Gräserpollen gerichteten Antikörper reagieren auch auf Kürbis.
Kleine Kraftwerke für zwischendurch
Schalenobst ist gesund, auch und gerade, wenn du ein Kind erwartest. Hinzu kommt, dass die Vielfalt der verfügbaren Sorten in unseren Supermärkten unglaublich groß ist: Wal-, Hasel-, Erd-, Pekan- und Paranüsse sowie Cashew- und Pinienkerne, Mandeln (keine Bittermandeln!) und Pistazien. Da kommt keine Langeweile auf.
Das eingangs erwähnte Studentenfutter kannst du dir selbst aus dieser Vielfalt zusammen mit Rosinen und weiteren Trockenobststückchen (z. B. aus Aprikosen, Feigen und Cranberries) mischen. Das ist günstiger als Fertigmischungen im Handel.
Wichtig bei aller Vielfalt ist, dass du nicht zu den gesalzenen Produkten greifst. Denn Salz wird allgemein schon zu viel konsumiert, weil es in vielen Lebensmitteln bereits enthalten ist. Auch sollte vor allem bei Trockenobst darauf geachtet werden, dass es keinen zugesetzten Zucker enthält.
Schlauer durch Nüsse?
Dass Nüsse gesund sind, weiß mittlerweile jede(r). Sie versorgen dich mit Folsäure, vielen weiteren essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen sowie ungesättigten Fettsäuren. Ihnen wird nachgesagt, eine regulierende Wirkung auf den Blutdruck und Blutzucker zu haben. Aber was ist dran an der These, dass die kleinen harten Dinger sich positiv auf die Hirnentwicklung deines Kindes auswirken?
Das IS Global (Barcelona Institute for Global Health) hat 2019 eine Studie veröffentlicht, die das nahelegt. Das Forschungsprojekt begleitete mehr als 2.200 Frauen über einen Zeitraum von der frühen Schwangerschaft bis zum neunten Lebensjahr ihrer Kinder. In dieser Zeit wurden die Essgewohnheiten der Mütter mit der neuropsychologischen Entwicklung der Kinder nach der Geburt abgeglichen.
Die Kinder, deren an der Studie teilnehmende Mütter während der Schwangerschaft regelmäßig Nüsse knabberten, schnitten bei den späteren Untersuchungen ihrer kognitiven Leistungen, Gedächtnisleistung und Aufmerksamkeit deutlich besser ab als Kinder, deren Mütter ihre Schwangerschaft nussfrei verbrachten.
Fazit: Mit einer Handvoll Nüssen (ca. 30 Gramm) täglich kannst du während deiner Schwangerschaft also effektiv die Hirnentwicklung deines ungeborenen Kindes unterstützen und ihm damit etwas Gutes tun.