Abwarten und Tee trinken in der Schwangerschaft – so geht’s richtig!
Was darf in die Kanne? Was lieber nicht? Die Welt der Tees ist groß und bunt. Es gibt also keinen Grund dafür, sich in der Schwangerschaft auf ein Getränk zu versteifen. Das ist auch gut so, denn Abwechslung ist die beste Wahl. Außerdem solltest du viele Sorten in der Schwangerschaft nur sehr maßvoll genießen. Ein Überblick über deine Tee-Kandidaten.
00:00
00:00
00:00
Diesen Tee solltest du meiden, wenn du schwanger bist
Ganz gleich, ob deine Schwangerschaft rund läuft oder ob es Probleme gibt – manche Kräuter haben Effekte, die du jetzt nicht gebrauchen kannst. Das gilt z. B. für stark entwässernde Tees aus Birkenblättern, Sellerie oder Brennnessel. Auch Teeaufgüsse aus Maishaar bzw. Maisbart solltest du in der Schwangerschaft nicht trinken.
Eisenkrauttee mag ein gutes Mittel gegen Menstruationsbeschwerden und auch für die Milchbildung förderlich sein, aber in der Schwangerschaft kann Eisenkraut frühzeitige Wehen auslösen. Das gleiche gilt – in etwas abgeschwächter Form – für Rosmarin-, Passionsblumen- und Salbeitee.
Salbeitee wirkt appetitanregend und kann Schwitzattacken lindern, aber wenn du zu Kontraktionen neigst, lass bitte lieber die Finger davon. Denn Salbei wirkt stimulierend auf die Gebärmutter. Kurz vor der Geburt und in der Stillzeit ist er auch nicht zu empfehlen, da sich Salbei hemmend auf deine Milchproduktion auswirken kann.
Generell gilt, dass du Tees einzelner Kräuter in Maßen konsumieren solltest, also nicht mehr als drei Tassen einer Sorte pro Tag. In den Supermärkten gibt es mittlerweile eine ganze Reihe spezieller Mischungen, die extra für Schwangere zusammengestellt werden. Sie helfen dir, auch in der Schwangerschaft genügend Flüssigkeit zu dir zu nehmen.
Tees, die dir in der Schwangerschaft helfen
Natürlich bist du nicht auf gebrauchsfertige Mischungen angewiesen, zumal diese meist teurer sind. Sie bestehen letztlich aus einzelnen Kräutern, die du entsprechend deines Geschmacks auch einzeln verwenden kannst. Welche sind das?
Ganz weit vorn bist du mit Rooibostee (auch bekannt unter dem Namen Rotbusch). Er ist seit langem dafür bekannt, beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt zu wirken. In Rooibos sind Mineralien und Antioxidantien enthalten, außerdem soll das Flavonoid Rutin die Gefäße schützen, z. B. gegen Krampfadern.
Zudem wird Rooibos auch für seine stimmungsaufhellende Wirkung geschätzt. Und süßen musst du ihn dank seines fruchtig-süßen Eigengeschmacks auch nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Tees enthält Rooibostee kein Koffein, kann also bedenkenlos auch abends getrunken werden.
Die Kräuterstars
Mit Kamillentee machst du alles richtig. Er hilft dir abends dabei, zur Ruhe zu kommen und besser zu schlafen. Er entspannt den Magen-Darm-Bereich und fördert die Verdauung. Falls du unter Sodbrennen leidest, kann Kamille auch helfen. Übrigens dient Kamille als Dampfbad zum Inhalieren auch gegen Erkältungen, weil sie entzündungshemmend und schleimlösend wirkt.
Ähnlich wohltuend ist auch Lavendeltee. Er wirkt beruhigend und schlaffördernd. Seine antibakterielle und krampflösende Wirkung macht ihn zu deinem idealen Begleiter in der Schwangerschaft. Allerdings ist Lavendel geschmacklich nicht für jeden etwas und wird schnell als aufdringlich empfunden.
In diese Aufzählung gehört auf jeden Fall auch Melissentee. Auch er hat eine beruhigende Wirkung und hilft dir bei Schlafproblemen. Bei Magen-Darm-Beschwerden kann Melisse ebenfalls für Linderung sorgen.
Mit Vorsicht genießen?
Ingwertee (oder auch Ingwer-Zitrone) gehört zu den beliebtesten Sorten, weil bekannt ist, dass Ingwer eine Art Allzweckmittel ist, um z. B. gegen Übelkeit vorzugehen und das Immunsystem zu stärken. Außerdem regt Ingwer die Durchblutung an und ist voller Vitamine und Mineralstoffe. Aber in der Schwangerschaft sind mehr als zwei Tassen am Tag nicht zu empfehlen, da Ingwer mit der durchblutungsfördernden Wirkung eben auch vorzeitige Wehen auslösen kann.
Fencheltee (oder auch Fenchel-Anis-Kümmel) gehört ebenfalls zu den beliebtesten Sorten. Wer einen unruhigen Magen hat oder unter Blähungen leidet, schenkt sich zu Recht gern davon ein, denn Fenchel wirkt mit dem enthaltenen ätherischen Öl Anethol beruhigend auf den Verdauungstrakt.
In konzentrierter Form (z. B. In Fenchelöl, Fenchelhonig oder Fenchelsirup) solltest du Anethol aber während der Schwangerschaft nicht zu dir nehmen, da dies zur Stimulierung der Gebärmutter führen kann. Übrigens gilt Fenchel auch für stillende Mütter als guter Begleiter, da er den Milchfluss anregt und beim Baby Bauchkrämpfe verhindern hilft.
Pfefferminztee dient nicht nur im Sommer als erfrischende Eisteevariante, sondern auch gegen Morgenübelkeit und Magenbeschwerden. Dennoch ist Pfefferminze mit Vorsicht – also maximal zwei Tassen täglich – in der Schwangerschaft zu genießen. Die durchblutungsfördernde Wirkung kann unter Umständen zu Frühwehen führen. Deshalb solltest du auch auf Pfefferminzöl in dieser Zeit ganz verzichten.
Mit Früchten weit vorn
Mit Früchtetees machst du in der Schwangerschaft nichts verkehrt. Damit versorgst du dich mit zusätzlichem Vitamin C und Mineralstoffen. Klassische Sorten sind Hagebutte und Sanddorn. Hagebuttentee ist zudem ein verdauungsförderndes Getränk, das obendrein noch das Immunsystem stärkt.
Aber gut für die Schwangerschaft sind auch milde Mischungen, in denen z. B. Himbeere, Pfirsich, Erdbeere, Apfel und Kirsche bis hin zu Mango und Papaya versammelt sind. Das zeigt schon: Langweilig wird es hier nicht – ob im Winter heiß genossen oder im Sommer mit Eiswürfeln. Süßen solltest du ohnehin nicht, aber bei Früchtetee ist das auch gänzlich überflüssig.
Beim genauen Blick auf die Inhaltstoffe fertiger Teemischungen solltest du darauf achten, dass du den darin gelegentlich enthaltenen Hibiskus nicht zu oft zu dir nimmst. Hibiskus wirkt entzündungshemmend und wird deshalb gern zur Linderung von Blasenentzündungen getrunken. Aber Hibiskus reduziert in höheren Dosen auch den Östrogenspiegel und stimuliert die Durchblutung der Gebärmutter, was unter Umständen zu Gebärmutterkrämpfen führen kann.
Der Klassiker – Koffein in der Schwangerschaft
Koffein ist nicht nur in Kaffee enthalten, sondern auch in schwarzem Tee. Und dass Koffein während der Schwangerschaft nur in ganz begrenzten Maßen verträglich ist, am besten aber ganz gemieden werden sollte, hast du sicher schon gehört.
Deshalb sollten also auch schwarzer Tee, Kaffee und koffeinhaltige Getränke wie Cola wenn überhaupt nur in ganz geringen Mengen während der Schwangerschaft konsumiert werden.
Wie steht es mit grünem Tee?
Der gilt allgemein als sehr gesund und sogar lebensverlängernd. Er hat eine starke antioxidative Wirkung und enthält Polyphenole, die den Blutdruck ebenso wie die Blutfettwerte senken helfen. Zudem enthält er viele weitere nützliche Stoffe, darunter auch Vitamine und Mineralstoffe.
Aber auch grüner Tee enthält Koffein. Deshalb solltest du nicht mehr als zwei Tassen bzw. zwei Aufgüsse am Tag trinken. Die verfügbare Qualität in den Läden ist sehr unterschiedlich. Im Zweifelsfall solltest du ihn im Fachgeschäft kaufen und nach einer Sorte fragen, die möglichst wenig Koffein enthält.
Um beim Thema Tee ganz sicher zu gehen, solltest du ohnehin ein paar Cent mehr investieren und auf biologisch angebaute Sorten zurückgreifen, denn die herkömmlichen Industrieprodukte können durch den konventionellen Anbau mit Pestiziden und anderen Schadstoffen belastet sein.
Darf es noch was Süßes sein zum Tee? Hier findest du ein tolles Keks-Rezept, welches nicht nur Babys lieben, sondern das auch für Schwangere geeignet ist.