Wir sind schwanger: Tipps für werdende Väter
Du möchtest sicherlich nicht nur wie ein Zuschauer die Veränderungen deiner Partnerin im Laufe der Schwangerschaft bestaunen wollen, sondern aktiv an ihr teilhaben. Denn deine Frau hat einiges zu stemmen!
In den ersten drei Monaten muss sie die hormonelle Umstellung verkraften, später mit Beschwerden und dem wachsenden Bauch klar kommen und dann steht ja noch die Geburt an.
Aber keine Sorge, es gibt jede Menge Möglichkeiten, deine schwangere Partnerin zu unterstützen und gemeinsam mit ihr die Ankunft eures Kindes vorzubereiten.
(Überlebens)Tipps für Männer in der Schwangerschaft
Während Dir als Mann die Schwangerschaft eventuell bis zum ersten Ultraschallbild noch relativ abstrakt erscheint, sieht das bei der werdenden Mama etwas anders aus: Spätestens mit einsetzendem Hormonchaos lässt sich der neue Zustand nicht mehr ignorieren. Wie auch, wenn Frau vor Müdigkeit fast vom Stuhl kippt, bestimmte Gerüche spontane Übelkeitsattacken auslösen und die Gefühle Kopf stehen?
Die hormonelle Umstellung in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten löst nicht nur körperliche Veränderungen bei deiner Frau aus – auch mit der Seele geht es drunter und drüber. Dabei können die Stimmungsschwankungen dramatische Ausmaße annehmen.
Werdende-Väter-Tipp 1: Hakuna Matata…
…das „Ich-habe-Verständnis-Mantra“. Wir haben im folgenden paar Situationen mit werdenden Müttern zusammengestellt, bei denen der Partner in höchster Fettnäpfchen–Gefahr schwebt (mit einem Augenzwinkern zu lesen).
- Um 1 Uhr nachts: „Schatz, ich habe so einen Hunger auf einen Burger…“ – Der Amateur reagiert mit einem zur Kenntnis nehmenden Grunzen. Der weitergebildete Papa in spe fragt, ob er ihr einen Burger besorgen soll. Der Profi jedoch, erkundigt sich wie viele es sein sollen und sprintet los.
- „Ich bin dick und hässlich.“ – niemals zustimmen. Auch nicht, wenn sie tatsächlich immer mehr Ähnlichkeiten zu deiner Tante Hiltrud aufweist. Beiß dir auf die Zunge und sag ihr, sie sei die schönste Schwangere, die du je gesehen hast.
- „Denkst du, dass ich zu viel esse?“ Nein. Natürlich nicht. Auch nicht, wenn sie sich nach ihrer dritten Portion über deinen Teller hermacht.
- „Findest du, dass Meghan Markle / Candice Swanepoel / Blake Lively gerade besser aussieht als ich?“ Auch wenn dir deine Eltern beigebracht haben, dass Lügen eine Sünde ist – tu es.
- Generell: Schiebe niemals irgendwas auf die Hormone. Damit begibst du dich in akute Lebensgefahr!
Diese Liste können sicher viele durch eigene Erlebnisse ergänzen. Du unterstützt deine Liebste in der Schwangerschaft (und danach) besonders durch Gelassenheit und Verständnis. Auch wenn es nicht immer einfach ist: Versuche, dich in deine Partnerin hineinzuversetzen. Schließlich macht sie gerade eine emotional turbulente Zeit durch und weiß vermutlich oft selbst nicht, wohin mit all ihren Gefühlen.
Denk immer daran: Bleib entspannt und nimm es mit Humor!
Werdende-Väter-Tipp 2: Zigarette Adieu
Falls du Raucher bist – bitte hör sofort auf zu rauchen! Das passive Mitrauchen (denn deine Partnerin wird selbstverständlich auch nicht rauchen) ist nicht zu unterschätzen und Nikotin hat fatale Folgen für euer Kind!
Werdende-Väter-Tipp 3: Lass uns doch mal…
Schlage von Zeit zu Zeit vor, etwas Gemeinsames zu unternehmen und genießt nochmal so richtig eure Zweisamkeit. Geht z. B. Spazieren oder Schwimmen (tut der Schwangeren und dem Kind gut!), macht einen Einkaufsbummel (ob wohl ein erster Strampler dabei abfällt?) oder besucht ein Konzert.
Vielleicht hilft ihr ja Ablenkung, um aus ihrem Karussell auszubrechen? Überrasche sie doch einfach einmal mit Kinokarten oder einem Restaurantbesuch. Sicherlich bist auch du stolz, mit deiner schwangeren Frau unterwegs zu sein. Auch sonst freut sie sich bestimmt über kleine Aufmerksamkeiten wie Blumen oder einen Gutschein für eine Massage oder einen Kosmetikbesuch. So kann sie sich einerseits etwas Gutes tun, andererseits fühlt sie sich von dir Wert geschätzt.
Werdende-Väter-Tipp 4: Sei ihr Folio-Reminder
Sicher nimmt deine Partnerin spätestens seit Beginn ihrer Schwangerschaft (vielleicht auch schon davor) täglich Folsäure ein. Dies ist besonders wichtig, da der erhöhte Bedarf während Schwangerschaft und Stillzeit allein über die Ernährung nicht gedeckt werden kann.
Sollte die werdende Mama also im Trubel ihre Tablette vergessen, erinnere sie unbedingt daran.
Werdende-Väter-Tipp 5: Keine Angst vor Sex
Viele Männer haben Angst, ihre Frau oder das Kind beim Sex zu verletzen. Das ist absolut unbegründet. Auch Frühgeburten kommen nicht häufiger vor – also tut, was euch Spaß macht.
Wird der Bauch dicker, müsst ihr euch allerdings über eine bequeme Stellung einigen (am besten auf der Seite liegend in Löffelchenposition).
Werdende-Väter-Tipp 6: Verwöhnprogramm
Egal, ob deine Partnerin am Anfang der Schwangerschaft unter Müdigkeit und Übelkeit leidet oder gegen Ende hin schwere Beine, Sodbrennen oder Rückenschmerzen hat – sie hat es verdient, von dir verwöhnt zu werden. Immerhin brütet sie euer gemeinsames Kind aus!
Eine kleine Massage zwischendurch, eine Tasse Kaffee oder Tee ans Bett gebracht, ein hübsches Schwangerschafts-T-Shirt aus der Stadt (auch wenn sie genügende von ihrer Schwägerin geerbt hat) – du wirst sehen, wie dankbar sie das aufnehmen wird.
Werdende-Väter-Tipp 7: Marlene oder Lena, Jonas oder Paul?
Fangt frühzeitig an, euch über den Namen eures Sprösslings Gedanken zu machen. Und probiert aus, wie Vor- und Nachname zusammen klingen. Auch wenn ihr das Geschlecht bereits kennt, solltet ihr euch lieber einen Jungen- und einen Mädchennamen überlegen. Denn es kann nach der Geburt zu einer Überraschung kommen…
Und noch etwas: Wenn ihr euch einig werdet, teilt lieber niemanden, schon gar nicht Familienmitgliedern, eure Wahl mit. Mit Sicherheit wird sie zunichte geredet.
Video: Behördengänge vor der Geburt
Werdende-Väter-Tipp 8: Papa weiß Bescheid
Endlich mal wohlbegründet stundenlang im Netz rumsurfen! Was auch immer angeschafft werden muss – ob Kinderwagen, Kindersitz, Babybett usw. – recherchiere nach Lust und Laune. Lies Testberichte und starte Preisvergleiche. Deine Partnerin wird sich freuen, wenn du dich so einbringst.
Auch ist es für die werdende Mama schön zu wissen, dass sie nicht allein mit ihrer Schwangerschaft ist. Informiere dich also selbst auch über die Dos & Don’ts in der Schwangerschaft.
Und auch bei behördlichen Themen wie Elterngeldantrag, Kindergeld, Elternzeit anmelden, Versicherung etc. kannst du ihr einiges abnehmen, indem Du dich gut informierst und dich nach der Geburt um die Anmeldung beim Standesamt und beim Einwohnermeldeamt kümmern kannst. Wenn du und deine Partnerin nicht verheiratet seid, musst du deine Vaterschaft anerkennen lassen und eine Sorgerechtserklärung abgeben. Deine Partnerin wird hoch erfreut sein, wenn du für Euch in die Behördenschlacht ziehst.
Werdende-Väter-Tipp 9: Erste Kontaktaufnahme genießen…
Ab etwa der 20. Woche ist das Kind so groß und kräftig, dass man seine Strampel- und Fußtrittattacken durch die Bauchdecke der Mutter fühlen kann. Jetzt hast du erstmals die Möglichkeit, direkt Kontakt mit deinem Sprössling aufzunehmen! Ein unbeschreibliches Gefühl, dass du dir keinesfalls entgehen lassen solltest.
Werdende-Väter-Tipp 10: Nestbautrieb
Davon hast du sicher schon gehört: Rückt der Geburtstermin näher, überfällt die Schwangere (und vielleicht auch den werdenden Vater?) ein kaum zu bremsender Nestbautrieb. Jetzt muss unbedingt und auf der Stelle entrümpelt und aufgeräumt werden, das neue Kinderzimmer braucht dringend einen Farbanstrich (wegen der Dämpfe ist das deine Sache!) und will eingerichtet werden. Später hat man ja zu solchen Dingen nie wieder Zeit…
Werdende-Väter-Tipp 11: Immer schön hecheln…
…das ist wichtig, um die Wehe richtig zu veratmen, empfehlen Leiterinnen von Geburtsvorbereitungskursen. Und es ist auch wichtig, dass du mitmachst und mitlernst – vorausgesetzt, du möchtest bei der Geburt eures Kindes anwesend sein.
Du erfährst dort auch vieles über die Möglichkeiten, deine Frau während der Geburt zu unterstützen und gibst ihr gleichzeitig das Gefühl, dass ihr alles gemeinsam meistern werdet.
Werdende-Väter-Tipp 12: Dabei sein ist alles (?)
Besprecht ganz ehrlich miteinander die Frage, ob du bei der Geburt dabei sein wirst. Vielleicht möchte deine Frau lieber, dass ihre beste Freundin sie unterstützt? Oder du traust dir einfach nicht zu, die Entbindung mitzuerleben? Du solltest dich hier unter keinen Umständen zu etwas zwingen, was du nicht willst.
Werdende-Väter-Tipp 13: Gute Planung für den Ernstfall
Und du hast den Weg in das Krankenhaus vergessen? Das kann in der Aufregung schon mal passieren – sollte in diesem Fall aber definitiv nicht! Auch wenn es dir komisch vorkommt, aber übe die Wegstrecke lieber einmal zu viel, als dass du dich im entscheidenden Moment verfranst.
Werdende-Väter-Tipp 14: Stillen will (mit)gelernt sein
Zu Beginn der Stillzeit können Probleme auftreten. Lass deine Frau damit nicht allein! Du kannst ihr helfen, indem du dir im Vorfeld einiges Wissen über das Stillen aneignest. Wichtig ist vor allem, dass du voll und ganz dahinter stehst – auch wenn du die Brust mit deinem Nachwuchs nun teilen musst.