Erkältung in der Schwangerschaft
Auf eines können Frauen wirklich verzichten: Die Erkältung in der Schwangerschaft! Jedes Jahr durchlaufen wir das Gleiche: Die Tage werden kürzer, Schnee und niedrige Temperaturen lassen uns frieren. Diese Jahreszeit ist bekannt für etliche Erkältungserkrankungen sowie Grippeinfektionen.
Grippe & Erkältung in der Schwangerschaft
Erwischt es die werdende Mutter, gibt es Hausmittel, die bei einer Erkältung sowie Grippesymptomen Linderung schaffen können. Und um gar nicht erst einen schweren Grippeverlauf durchmachen zu müssen, kann eine Impfung sinnvoll sein. Folio-Familie hat für euch wichtige Infos zu Erkältungs-Hausmitteln und zur Grippeimpfung zusammengestellt.
Hauptsache ihr seid bald wieder gesund bzw. bleibt gesund und könnt so die restliche Schwangerschaft in vollen Zügen genießen. Wir wünschen alles Gute!
Lindernde Hausmittel
Sollte es in der Schwangerschaft mal zu einer Erkältung kommen, gibt es genügend Hausmittel, die die Situation erträglicher machen.
Und keine Angst: Das Baby wird davon nicht viel mitbekommen. Außer beim Husten: Da schaukelt es im Fruchtwasser ein bisschen hin und her. Aber das kann sogar beruhigend wirken.
Fieber
In einer Schwangerschaft geht es nicht mehr nur um die Mutter selbst: Die Abwehrkräfte konzentrieren sich vermehrt darauf, den Fötus zu schützen. So wird Frau anfälliger für grippale Infekte. Für das Baby selbst stellt das kein Problem dar. Erst bei Fieber über 39 Grad wird es für Schwangere gefährlich. Folgen können eine Fehlgeburt oder vorzeitige Wehen sein. Hält das Fieber länger als 3 Tage an, sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Mit diesen einfachen Hausmitteln kann das Fieber gesenkt werden:
- Ruhe ist angesagt! Entspannen und Schongang einlegen.
- Viel trinken! Kühle Getränke helfen, eine heiße Zitrone mit Vitamin C stärkt den Körper.
- Wadenwickel können das Fieber senken.
- Ein lauwarmes Bad: Bei Problemen mit dem Kreislauf vorsichtig sein! Am besten nur mit einem lauwarmen Schwamm abtupfen.
Schnupfen
Schnupfen ist gar nicht selten in der Schwangerschaft. Denn hier muss es nicht unbedingt ein grippaler Infekt sein: Trockene Nasennebenhöhlen machen oftmals werdenden Müttern nachts das Leben schwer – schlaflose Nächte sind vorprogrammiert.
Bekommen Mutter und Kind deswegen zu wenig Schlaf, ist das Stress pur. Was kann also dagegen getan werden?
- Ein abschwellendes Nasenspray darf in dieser Ausnahmesituation verwendet werden. Es sollte jedoch nicht länger als eine Woche und nur nachts verwendet werden.
- Inhalieren hilft und tut gut: 1 l heißes Wasser mit ein paar Tropfen Pfefferminzöl in eine Schüssel geben und mit einem Handtuch über den Kopf inhalieren. 5 bis 10 Minuten reichen und machen den Kopf frei.
- Nasenduschen mit Kochsalzlösung sind einfach anzuwenden und wirken lindernd.
- Viel trinken! Besonders gut sind lauwarmer Tee (z. B. Fencheltee) und Wasser.
- Bestimmte homöopathische Globuli stellen eine Alternative zur Schulmedizin dar. Die Einnahme sollte vorher aber mit dem Arzt oder der Ärztin abgesprochen werden.
Husten
Der Irrglaube, Husten in der Schwangerschaft wäre gefährlich für das Kind, ist immer noch in einigen Köpfen. Auch wenn sich die Gebärmutter bei Hustenanfällen zusammenzieht, ist das Kind nicht gefährdet. Dennoch ist es für die Mutter unangenehm und kräfteraubend. Dabei ist Husten ein ganz normaler Schutzmechanismus. Damit wird ungewollter Schleim aus den Lungen entfernt.
Diese Hausmittel können Linderung schaffen:
- Viel trinken! Dadurch löst sich der Schleim besser und das Abhusten wird erleichtert. Besonders hilfreich sind Pfefferminz und Kamille mit Honig.
- Inhalieren bewirkt hier ebenfalls Wunder.
- Hustenlöser, Kräuterextrakte und Bonbons sollten vor der Einnahme mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin besprochen werden.
- Zwiebelsaft: Zwiebeln in Würfel schneiden, mit Zucker aufkochen. Abkühlen. Durch ein Sieb passieren und den Sirup löffeln.
- Auf einen Teelöffel Honig einige Tropfen Eukalyptus geben. Das hilft bei Husten in der Nacht.
- Fenchel hilft - als Tee oder Inhalierlösung.
Halsschmerzen
Das sicherlich unangenehmste und schmerzhafteste in der Erkältungswelt sind Halsschmerzen. Bei jedem Schluck schmerzt und kratzt es. Auch bei diesem Symptom kannst du mit Hausmitteln so einiges selbst für dich tun, um dich besser zu fühlen.
Diese Hausmittel können Linderung schaffen:
- Apfelessig ist ein altbewährtes Hausmittel gegen Halsschmerzen. Entweder trinkt man ihn mit Saft oder gurgelt damit.
- Ingwer hat eine schmerzlindernde Funktion. Einfach würfeln, mit heißem Wasser aufgießen und genießen.
- Gurgeln mit Salbei, Kamille, Fenchel macht das Schlucken erträglicher.
- Milch mit Honig lindert die Schmerzen.
- Kartoffelwickel: Gekochte Pellkartoffeln werden zerstampft, in ein Küchentuch eingewickelt und um den Hals gelegt.
Grippe-Impfung in der Schwangerschaft
Nach dem Influenzajahr 2009 zeigte sich, dass der Krankheitsverlauf bei Schwangeren häufig schwerer war, als bei der restlichen Bevölkerung. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2010 eine Grippeimpfung für Frauen ab dem 2. Trimenon, die im Winter schwanger sind.
Schwangere, die eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung (z.B. aufgrund einer chronischen Erkrankung wie Diabetes, Asthma oder Bluthochdruck) aufweisen, sollten sich bereits im ersten Trimenon impfen lassen.
Ist doch nur eine Grippe? Nein.
Krankheitsverläufe bei Schwangeren sind häufig schwerer als bei Nicht-Schwangeren. Bei jeder vierten ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig, teils sogar mit Intensivbehandlung. Ebenfalls liegt die Todesrate in Folge einer Influenzaerkrankung höher.
Auch für das Ungeborene besteht ein Risiko: Infektionen und hohes Fieber bei der werdenden Mutter können Wehen auslösen und zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen. Das Baby selbst kann sich jedoch nicht anstecken, da die Viren – wie auch die abgetöteten Virusteilchen aus einer Impfung – das Ungeborene nicht erreichen.
Video: Erkältung in der Schwangerschaft
Warum sind Schwangere von schweren Grippeverläufen betroffen?
Bei schwangeren Frauen besteht ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer Influenzaerkrankung. Während der Schwangerschaft verändert sich das Immunsystem und wird gedämpft, damit weder Plazenta noch Baby als Fremdkörper erkannt und abgestoßen werden können. Infolgedessen können Viren leichter die körperliche Abwehrbarriere des Körpers durchdringen und eine Infektion verursachen. Dazu kommt, dass Grippemedikamente in der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Grippe-Impfung bei Schwangeren: Risiko fürs Baby?
Bei den in Deutschland zugelassenen Grippeimpfstoffen für Erwachsene handelt es sich um sogenannte Totimpfstoffe. Das bedeutet, dass die injizierten Viren bereits abgetötet und nicht mehr aktiv sind. Daher ist die Impfung während der Schwangerschaft unbedenklich.
Das Baby profitiert ebenso
Im Gegensatz zu den Viren oder dem Impfstoff können die von der Mutter gebildeten Antikörper in die Plazenta und somit zum ungeborenen Baby gelangen. Lässt sich eine schwangere Frau impfen, erhält ihr Baby ebenso einen Schutz gegen Influenza, der sogar während der ersten Monate nach der Geburt bestehen bleibt.
Wichtig zu wissen: Die Grippeimpfung für Schwangere schützt nicht vor Erkältungskrankheiten!