Die Inhalte auf einen Blick
Allergie in der Schwangerschaft
Allergien begleiten die Frau auch in der Schwangerschaft. Fast jede fünfte Schwangere ist davon betroffen. Außerdem können einige Frauen in einer Schwangerschaft erstmals Allergien bekommen. Wie entwickeln sich Allergien in der Schwangerschaft und kann man sie in dieser Zeit behandeln? Wie kann ich Allergien bei meinem Baby vorbeugen?
Welche Allergien gibt es?
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Stoffe. Das können Blütenpollen, Schimmelpilze oder Tierhaare sein, aber auch Hausstaub, Nahrungsmittel, Arzneimittel, Insektengifte oder auch Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe. Bemerkbar macht sich das ganze unter anderem durch Niesreiz, angeschwollene Schleimhäute, Juckreiz und tränende sowie juckende Augen. Leidet Frau bereits bereits vor der Schwangerschaft unter einer Allergie, verschwindet diese mit der Schwangerschaft nicht so einfach. Wenn du aber Glück hast, können sich die Symptome bessern.
Heuschnupfen wird oftmals während der Schwangerschaft durch den erhöhten Östrogenspiegel verstärkt. Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel vermehrt sich der nasale Blutfluss durch das Östrogen. Deswegen kann der Heuschnupfen zu einer noch größeren Belastung werden.
- Asthma in der Schwangerschaft: Hier gilt die sogenannte „Ein-Drittel-Regel“: Bei ca. einem Drittel der Schwangeren bleibt die Erkrankung unverändert, bei einem weiteren Drittel tritt eine Verschlechterung auf und bei dem letzten Drittel kommt es zu einer Verbesserung der Symptome.
- Auch bei Neurodermitis und der Nesselsucht gibt es zwei Seiten. Bei einigen Frauen verbessern sich die Symptome dieser Allergie in der Schwangerschaft, bei anderen verschlechtert sich das Gesundheitsbild.
- Bist du anfällig für anaphylaktische Schocks, solltest du besonders in der Schwangerschaft aufpassen! Dein Immunsystem ist in dieser Zeit empfänglicher dafür. Bleibe mit deinem Arzt oder deiner Ärztin in Kontakt!
- Lebensmittelallergien in der Schwangerschaft kannst du unter Kontrolle halten. Verzichte auf Lebensmittel, die dir schaden und ernähre dich gesund!
Behandlungen von Allergien in der Schwangerschaft
Wie auch bei einer Erkältung in der Schwangerschaft versuchen die meisten Frauen bei Allergien auf Medikamente zu verzichten.
Leidest du unter Heuschnupfen in der Schwangerschaft, kann das Inhalieren von Kochsalzlösung deine Beschwerden lindern. Erhitze dafür Wasser in einem Kochtopf und bringe es zum Kochen. Füge 1-2 Teelöffel Kochsalz hinzufügen und inhaliere dein Hausmittel gegen Heuschnupfen für gute 10 Minuten. Möchtest du zusätzlich Kräuter oder ätherische Öle hinzufügen, solltest du dies zuvor mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder deiner Hebamme abklären.
Wenn wieder Pollenzeit angesagt ist, gibt es ganz einfache Vorkehrungen, damit der Heuschnupfen in der Schwangerschaft geringe Auswirkungen hat.
- Halte die Fenster in Haus und Auto geschlossen.
- Wechsle deine Bettwäsche 1-2-Mal die Woche und verzichte auf Teppiche.
- Deine getragene Kleidung solltest du direkt in die Wäsche geben.
- Dusche dich vor dem Schlafengehen ab und wasche deine Haare gründlich. Pollen machen es sich gerne im Kopfbereich gemütlich und belasten so die Atemwege.
Natürlich musst du in der Schwangerschaft trotz Heuschnupfen nicht auf frische Luft verzichten. Versuche auf die Pollenkonzentration zu achten. Diese kannst du z. B. mithilfe passender Apps gut verfolgen. Lebst du auf dem Land, ist das Lüften in den Abendstunden besser, in Stadtregionen morgens. Verlasse den Raum während des Lüftens. Du trägst Kontaktlinsen? Verzichte in der Pollenzeit auf sie und trage eine Brille.
Reichen Hausmittel und Tipps gegen den Heuschnupfen in der Schwangerschaft nicht aus, solltest du Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin halten.
Leidest du stark unter einer Allergie in der Schwangerschaft, sprich unbedingt mit deinem Arzt/deiner Ärztin oder gehe zu einem Allergologen/einer Allergologin. Es gibt einige Medikamente zur lokalen und systemischen Anwendung, welche die Symptome lindern und auch in der Schwangerschaft angewendet werden können. Um auf Nummer Sicher zu gehen und dein Ungeborenes zu schützen, ist es umso wichtiger, bedacht mit der Situation umzugehen. Während des ersten Trimesters aber solltest du, wenn möglich, auf Medikamente verzichten.
Asthma ist bei einem Großteil der Betroffenen tatsächlich Teil einer allergischen Reaktion (sog. allergisches Asthma). Dabei reagieren diese vor allem auf bestimmte allergene Auslöser. Da Asthmaanfälle zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen können, sollte allergisches Asthma unbedingt unter ärztlicher Kontrolle sein und bleiben. Stellt sich bei dir eine Schwangerschaft ein, solltest du dies unbedingt bei deinem Arzt oder deiner Ärztin erwähnen.
Befindest du dich in einer Hyposensibilisierung und du wirst schwanger, kann diese fortgesetzt werden, jedoch ohne die Dosis zu steigern. Hast du aber noch nicht damit begonnen, sollte die Hyposensibilisierung auf die Zeit nach der Schwangerschaft verlegt werden.
Video: Wie verhalten sich meine Allergien in der Schwangerschaft?
Wie kann ich mein Baby schützen?
Das Risiko, dass ein Kind eine Allergie entwickelt, beträgt ca. 20 Prozent, wenn ein Elternteil Allergiker ist. Sind beide Elternteile davon betroffen, steigt das Risiko auf über 50 Prozent!
Um dem Ganzen vorzubeugen, gibt es einige Dinge, die du berücksichtigen kannst:
- Es wäre keine Lösung, komplett auf stark allergene Lebensmittel wie Erdbeeren, Kuhmilch, Soja, Hühnereier und Nüsse zu verzichten. Aber weniger ist mehr, achte auf eine ausgewogene Ernährung!
- Bei einer Tierhaarallergie sollte der Vierbeiner das Kinderzimmer nicht betreten!
- Der Verzicht auf Nikotin kann nachweislich das Allergierisiko des Kindes reduzieren! Das gilt auch für das Passivrauchen.
- Stillen hilft! Vier bis sechs Monate lang sollen Allergikerinnen ihre Babys stillen und zwar ohne Zufüttern. Die weitere Einnahme deiner Allergie-Medikamente solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen.
- Kannst du nicht stillen, solltest du auf hypoallergene Anfangsnahrung achten.