Genitalherpes in der Schwangerschaft: Ursachen, Symptome, Behandlung
Es gibt so einige Dinge während der Schwangerschaft, die unangenehm oder sogar gefährlich für dich und dein Baby werden können. Genitalherpes in der Schwangerschaft zählt definitiv dazu. Du hast noch nie davon gehört?
Gar kein Problem: Wir erklären dir heute, was Genitalherpes ist, wie die möglichen Symptome aussehen und wie Genitalherpes in der Schwangerschaft behandelt wird. Aber direkt vorweg: Eine Behandlung ist dringend notwendig, da es sonst für dein Ungeborenes gefährlich werden kann!
Was ist Genitalherpes?
Genitalherpes ist eine Geschlechtskrankheit. Übertragen wird sie durch sexuellen Kontakt, aber auch durch Tröpfchen- und Schmierinfektionen. Schießt dir gerade der Gedanke in den Kopf „Mein Partner und ich sind beide gesund, ich kann das gar nicht haben!?“ Dann solltest du wissen, dass die Ansteckung bereits einige Jahre zurückliegen kann.
Das Erbgut des Virus setzt sich in Nervenknoten fest und kann da jahrelang schlummern, ohne dass es dein Immunsystem bemerkt. Durch eine Erkältung oder Hormonschwankungen (wie in der Schwangerschaft), kann es passieren, dass die Viren aufwachen und sich vermehren. Erst dann kommt es zu Krankheitsanzeichen im Genitalbereich.
Genitalherpes hat aber nichts mit dem Lippenherpes zu tun, denn dahinter stecken meist unterschiedliche Viren. Während beim Genitalherpes größtenteils das Virus „Herpes-simplex-Virus Typ 2“ dahintersteckt, nennt sich der Erreger des bekannten Lippenherpes „Herpes-simplex Typ 1“. Welcher Erreger es genau ist, wird im Labor durch eine DNA-Analyse festgestellt. Genitalherpes in der Schwangerschaft sollte unbedingt behandelt werden.
Genitalherpes in der Schwangerschaft: Symptome
In der Schwangerschaft achten wir Frauen auf jedes Ziepen und durch die Hormonumstellung geht es uns nicht immer so gut. Solltest du eines der nachstehenden Symptome bemerken, ist es ratsam, dass du Rücksprache mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin hältst. Lieber einmal mehr absichern, als einmal zu wenig.
Die Symptome von Genitalherpes in der Schwangerschaft können wie folgt aussehen:
- Du bemerkst eine Rötung im Intimbereich.
- Deine Scheide ist geschwollen.
- Du bemerkst stark juckende und schmerzende Bläschen im Intimbereich.
- Du hast einen verstärkten Ausfluss.
- Du fühlst dich wahnsinnig müde und kraftlos.
- Du leidest unter Fieber oder musst erbrechen.
- Deine Lymphknoten sind geschwollen.
Leider zeigt sich das Genitalherpes in der Schwangerschaft nicht immer eindeutig. Deswegen gilt: Bemerkst du eine Hautveränderung, lass sie von deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin abklären. Auch wenn du keine Symptome hast, kann durch einen Bluttest und einen Abstrich festgestellt werden, ob du das Herpesvirus in dir trägst.
Genitalherpes in der Schwangerschaft: Behandlung
Die gute Nachricht: Die Behandlung gegen Genitalherpes in der Schwangerschaft ist recht simpel. Wenn du Glück hast, musst du lediglich eine Creme im betroffenen Bereich auftragen. Sollte der Ausbruch schwerwiegender sein, gibt es Medikamente, die die Vermehrung des Virus hemmen. Bekommst du das Virus während der Schwangerschaft einfach nicht in den Griff und es kommt immer wieder, dann kann es zum Ende der Schwangerschaft zu einer vorbeugenden Behandlung mit Medikamenten kommen, damit ein Ausbruch der Viren während der Geburt möglichst verhindert wird.
Dein Partner wird übrigens auch mitbehandelt.
Video: Genitalherpes in der Schwangerschaft
Genitalherpes in der Schwangerschaft: Vorgehensweise bei der Geburt
Sollte die Behandlung gegen Genitalherpes in der Schwangerschaft einige Tage vor der Geburt stattgefunden haben, so kann ein Kaiserschnitt umgangen werden. Dafür muss aber rechtzeitig mit der Behandlung begonnen worden und das Virus nachweislich bekämpft sein. Ist dies nicht der Fall, das Virus ist hartnäckig und die Geburt könnte jeden Augenblick beginnen, könnte es kurzfristig zu einem Kaiserschnitt kommen. Dein Baby müsste dann nicht durch den infizierten Geburtskanal und die Scheide und eine Infektion könnte vermieden werden.
Genitalherpes: Ansteckungsgefahr für das Baby
Es kommt nur selten vor, dass Herpes-Viren bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden. Wie kann sich dein Baby kurz vor oder während der Geburt mit dem Herpesvirus infizieren? Während der Geburt muss dein Baby durch den Geburtskanal und genau dieser Weg ist infiziert. Hast du dich also kurz vor der Geburt angesteckt oder genau dann „wacht“ das Virus auf, kann es gefährlich für dein noch Ungeborenes werden. Da das Immunsystem deines Babys noch nicht ausgereift ist, hat das Virus besonders hohe Chancen sich in deinem Baby "anzudocken".
Infiziert sich das Baby während der Geburt, kann es zu diesen Folgen kommen:
- Die inneren Organe können geschädigt werden.
- Es kann eine Blutvergiftung (Herpes-Sepsis) eintreten.
- Es kann zu einer Entzündung des Gehirns kommen.
- Dein Baby kann Augenherpes bekommen.
- Sind zu dem Zeitpunkt bereits mehrere Organe oder auch das Gehirn betroffen, können Behinderungen die Folge sein.
Genitalherpes in der Schwangerschaft: Symptome der Herpesinfektion beim Baby
Solltest du die unten aufgeführten Symptome bei deinem Baby bemerken, suche unverzüglich einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin auf! Denn sollte es wirklich so sein, muss schnell gehandelt werden. Hat sich dein Baby mit dem Herpesvirus angesteckt, kann es bis zum Ausbruch der Krankheit wenige Tage bis mehrere Wochen dauern. Erst dann kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Dein Baby hat Fieber oder wirkt erschöpft.
- Dein Baby zeigt eine Trink- oder Essschwäche.
- Dein Baby muss sich erbrechen.
- Die Augen deines Babys sind entzündet und trüb.
- Es bilden sich Bläschen auf Haut und Schleimhäuten.
Genitalherpes in der Schwangerschaft: Sei auf der Hut!
Du warst bis dato eher die Art Frau, die nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt/zur Ärztin gerannt ist? Klar, fällt es dann auch in der Schwangerschaft schwer. Aber sei dir bewusst: Je früher eine mögliche Genitalherpeserkrankung erkannt wird, desto schneller beginnt die Behandlung. Und auch zur Geburt hin, gehen Ärzte und Ärztinnen dann sensibel mit diesem Thema um, kontrollieren vermehrt und können im Notfall schneller handeln. Wir wünschen dir alles Gute!