Hypnobirthing – Was ist das?
Sobald du dich mit dem Thema Geburt auseinandersetzt, wirst du sicherlich nicht an dem Begriff „Hypnobirthing“ vorbeikommen. Mit Hypnobirthing sollen sich Geburtsschmerzen ganz oder teilweise vermeiden lassen und die Geburt bewusst, aber entspannt erlebt werden. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine besondere Methode der Geburtsvorbereitung, die auf einer Form der Selbsthypnose basiert und die die schwangere Frau überall und jederzeit anwenden kann. Wie das gelingen soll, erklären wir dir in diesem Artikel.
Hypnobirthing – Die Entstehung
Hypnobirthing ist im englischsprachigen Raum sehr weit verbreitet, aber auch in Deutschland wird diese Methode immer beliebter. Was sich neu und modern anhört, wurde bereits in den späten 1980er Jahren entwickelt. Das Konzept geht dabei auf die Thesen des englischen Geburtshelfers Dr. Grantly Dick-Read in den 50er Jahren zurück. Er war sich sicher: Frauen, die unter der Geburt Angst vor Schmerzen haben, werden diese auch erleben. Denn Ängste hemmen den natürlichen Geburtsvorgang und können Schmerzen sogar noch verschlimmern.
Hypnobirthing zielt darauf ab, Ängste bei werdenden Müttern abzubauen, um eine selbstbestimmte, angstfreie und entspannte Geburt zu ermöglichen. Und das soll mit bestimmten Hypnosetechniken gelingen. Die Hypnotherapeutin Marie F. Mongan entwickelte die ursprüngliche Methode von Dr. Grantly Dick-Read weiter und verknüpfte diese mit Kenntnissen der Hypnotherapie.
Mama werden mit Hypnobirthing
Das Interessante bei Hypnobirthing: Die werdende Mama versetzt sich selbst in einen tranceähnlichen Zustand und erlernt, sich von Ängsten und blockierenden Gedanken loszulösen. Ängste und Unsicherheiten vor der Geburt sollen in Hypnobirthing-Kursen in Selbstvertrauen umgewandelt werden. Ziel ist es, der Geburt des Babys mit Zuversicht, Vorfreude und Gelassenheit zu begegnen.
Der Trancezustand ist vergleichbar mit einer tiefen Entspannung. Vielleicht kennst du das bereits aus dem Alltag, wenn du ganz bewusst dein Umfeld wahrnimmst und dich darauf konzentrierst. Das kann auch beim Lesen eines Buchs vorkommen. Du bist so vertieft, dass du Raum und Zeit vergisst.
Und genau so einen tranceähnlichen Zustand solltest du mit Hypnobirthing erlangen. Dabei wirst du die Geburt voll und ganz wahrnehmen. Schmerzen können durch gezielte Entspannungs- und Atemübungen deutlich reduziert werden, so dass bei einigen Frauen teilweise auf Schmerzmittel verzichtet werden kann. Bei anderen Frauen kann dadurch die erste Phase der Geburt um einige Stunden verkürzt werden.
Du hast Sorge, dass du dafür nicht geeignet bist? Hier kommt es immer auf die persönliche Einstellung an. Gehst du nur mit der Erwartung „Schmerzfreie Geburt – juhu!“ in einen Hypnobirthing-Kurs, wirst du eventuell enttäuscht werden. Schmerzen bleiben, können aber erträglicher werden. Sei offen für das, was kommt. Für den Geburtsvorgang, für deinen Körper und sei bereit, dich auf deinen Körper zu verlassen. Dann kann dieser Kurs Positives bewirken.
Ein Hypnobirthing-Kurs dauert meist um die 12 Stunden und sollte nach Möglichkeit von beiden Partnern besucht werden. Durch die dort erlernten Grundtechniken zur Selbsthypnose sollen sich negative Gedanken und Erfahrungen auflösen. Auch Wissen rund um die Geburt soll das Elternpaar vorbereiten. Meist erhalten KursteilnehmerInnen eine CD mit Entspannungsmusik. So kann auch von zuhause geübt werden.
Hypnobirthing – Wann beginnen?
Rein theoretisch kannst du schon am Anfang deiner Schwangerschaft mit den Kursen beginnen. Die Tiefenentspannung tut dir und dem Baby gut. Da die Techniken des Hypnobirthings erst verinnerlicht werden müssen, solltest du aber spätestens drei Monate vor der Geburt starten.
Hypnobirthing – Übernehmen Krankenkassen die Kosten?
Viele Krankenkassen übernehmen anteilig die Hypnobirthing-Gebühren. Da der Kurs in der Regel mehrere Hundert Euro kostet, ist es sinnvoll, vorher bei der Krankenkasse nachzufragen.
Video: Hypnobirthing
Hypnobirthing – Fazit
Beim Hypnobirthing sollen mit Hilfe bestimmter Hypnosetechniken Ängste vor der Geburt abgebaut werden. Dadurch sollen viele Schmerzen erst gar nicht entstehen oder zumindest stark reduziert werden. Die werdende Mutter kann sich tief entspannen und ihr Körper voll und ganz auf die Geburt konzentrieren. Ob diese Methode für dich geeignet ist, kannst aber nur du selbst herausfinden. Du bist interessiert?