Kindsbewegungen in der Schwangerschaft
Erste Kindsbewegungen in der Schwangerschaft sind für werdende Eltern ein sehr emotionaler Moment. Denn nun ist der kleine Bauchbewohner nicht mehr nur auf dem Ultraschallbild zu sehen, sondern er wird durch die Kindsbewegungen von Tag zu Tag realer. Alles zum Thema Kindsbewegungen möchten wir für dich hier heute festhalten.
Wann kann ich sie spüren?
Dein Baby selbst bewegt sich schon ab der 6. Schwangerschaftswoche (SSW). Wie schön ist das denn? Leider musst du dich aber dennoch ein wenig gedulden. Denn meistens treten die für Mama spürbaren Kindsbewegungen erst im zweiten Trimester der Schwangerschaft auf. Wann genau, kann nicht konkret festgelegt werden. Denn wie jede Schwangerschaft unterschiedlich ist, so sind es auch die Kindsbewegungen. Die einen spüren ihr Baby schon in der 18. SSW, andere erst in der 22. oder 24. SSW. Sollte es bereits deine zweite Schwangerschaft sein, ist deine Gebärmutter sensibler und du wirst die ersten Bewegungen deines Babys womöglich schon früher spüren.
Spürbarkeit und Intensität
Ob und wie stark du die ersten Kindsbewegungen deines Babys spürst, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
- Wo liegt dein Baby gerade?
Sind seine Hände und Füße der Bauchdecke zugewandt, werden die Kindsbewegungen sehr wahrscheinlich intensiver zu spüren sein, als wenn die Lage deines Babys eine andere ist.
- Wo liegt die Plazenta?
Bei einer Vorderwandplazenta könnte es schwer werden, Bewegungen oder Tritte zu spüren. Dies hängt mit der Lage der Plazenta zusammen. Schau doch mal in deinem Mutterpass nach. Auf Seite 10 unter „Plazentalok./-struktur“ ist möglicherweise die Lage der Plazenta eingetragen und kann dir so einen Hinweis geben.
- Wieviel Fruchtwasser hast du?
Hast du besonders viel Fruchtwasser, werden die Kindsbewegungen gedämpft. Du spürst sie also weniger stark.
Video: Kindsbewegungen im Bauch
Wie fühlt es sich an?
Wie sich Kindsbewegungen wirklich anfühlen, ist schwer zu erklären. Anfänglich fühlt es sich wie ein leichtes Blubbern oder ein Platzen von Bläschen im Bauch an. Viele Frauen sagen auch, sie haben Schmetterlinge im Bauch, die fröhlich umherflattern. Erreicht das Baby eine gewisse Größe und ist ziemlich aktiv, kann es zu wilden Bewegungen kommen. Hände und Füße können beim Treten erkennbar werden. Manchmal sind es aber einfach nur kleine Beulen, die zu sehen sind. Es wird eben eng in Mamas Bauch.
Häufigkeit
Im zweiten Trimester der Schwangerschaft wirst du die Kindsbewegungen besonders spüren. Zu dieser Zeit hat das Baby schon eine gewisse Größe erreicht, kann sich aber noch im Bauch der Mama drehen. Perfekt also, um auf sich aufmerksam zu machen. Im dritten Trimester wird es dann wieder ruhiger. Dein Bauchbewohner schläft 15 bis 20 Stunden am Tag. Und auch der Platzmangel macht ihm zu schaffen. Beides Gründe, wieso oftmals nun wieder weniger Kindsbewegungen zu spüren sind. Ist dein Baby aber wach und tritt kräftig zu, kann es zum Ende der Schwangerschaft auch mal schmerzhaft werden. Da die Tritte deines Bauchbewohners deine Blase treffen können, solltest du zu dieser Zeit möglicherweise leichte Binden tragen. So beugst du einem unangenehmen Moment vor.
Möchtest du die Bewegungen deines Kindes genauer im Blick haben, empfehlen Hebammen die sogenannte Zählmethode. Dabei werden ab dem frühen Nachmittag immer zur gleichen Zeit die Kindsbewegungen gezählt und beispielsweise per Strichliste festgehalten. Hast du zehn Kindsbewegungen notiert, kannst du an diesem Tag mit dem Zählen aufhören und am nächsten Tag wieder von vorne starten. Der Gedanke, der hinter dem Zählen von zehn Kindsbewegungen am Tag steht, ist der, dass sich gesunde Babys mindestens zehn Mal am Tag in Mamas Bauch bewegen sollten.
In der Regel sollten zwischen der ersten und zehnten Kindsbewegung nicht mehr als zehn Stunden liegen. Bewegt sich dein Baby am Tag deutlich weniger und liegen zwischen der ersten und zehnten Kindsbewegung mehr als zehn Stunden, solltest du deinen Frauenarzt oder deine Frauenärztin zur Abklärung kontaktieren. Dies gilt auch, wenn die Aktivität auf einmal abnimmt oder die Pausen zwischen den Bewegungen immer größer werden.
Aber bitte bleibe entspannt und bedenke, dass gerade gegen Ende der Schwangerschaft generell weniger Kindsbewegungen zu spüren sind und es an sich ruhiger wird in deinem Bauch.
Kindsbewegung anregen
Um Kindsbewegungen anzuregen, reicht es häufig schon aus, mit dem Baby zu kommunizieren. Führe ein einfühlsames, ruhiges Gespräch und streichel über deinen Bauch. Vielleicht singst du auch gerne ein Lied, woran es sich möglicherweise nach der Geburt sogar erinnern kann. Essen und (kaltes) Trinken fördert die Darmbewegung. Diese Geräusche wecken meist das Ungeborene auf. Aus einem kurzen Mittagsschlaf nach der Mahlzeit könnte also vielleicht nichts werden. Verändere deine Position, stehe auf oder lege dich hin.
Du hast heute das Gefühl, dein Baby tritt und boxt die ganze Zeit? Dann bist du höchstwahrscheinlich gestresst. Versuche dich auszuruhen, dann wird sich auch dein Baby beruhigen.