Baby-Blues und Wochenbettdepression beim Vater
Wusstest du schon, dass auch frischgebackene Väter unter einem Baby-Blues oder einer Wochenbettdepression leiden können? Zu den Merkmalen eines Baby-Blues zählen unter anderem depressive Verstimmungen, die kurz nach der Geburt des Babys auftreten. Sie dauern meist nur wenige Tage bis zwei Wochen an. Dabei müssen Väter häufig weinen und kämpfen mit Stimmungsschwankungen. Wie sich der Baby-Blues bei Männern entwickelt, wie sich dieser von einer Wochenbettdepression unterscheidet und was dagegen unternommen werden kann, verraten wir euch in diesem Artikel.
Ursachen für Baby-Blues beim Vater
Im Gegensatz zu betroffenen Frauen, liegen bei Vätern keine hormonellen Ursachen für den Babyblues vor. Bei ihnen liegen die Gründe häufig in Ängsten und Sorgen rund um das neue Familienmitglied und die unbekannte Vaterrolle.
Viele Männer befürchten, den Aufgaben als Papa nicht gewachsen zu sein. Das bezieht sich zum einen auf den Umgang mit ihrem neugeborenen Baby als auch die finanzielle Verantwortung, die Eltern für ihre Kinder tragen. Auch der (empfundene) Verlust der persönlichen Freiheit kann zu sorgenvollen Gedanken führen.
Hinzu kommt, dass ihr euch mit der Geburt eures Babys von einem Paar zu einer Familie erweitert. Zweisame Sonntage im Bett oder ein Quicky vor der Arbeit gehören erstmal der Vergangenheit an. Und selbst wenn die Möglichkeit bestünde haben viele frisch gebackene Mamas ihren Kuschelbedarf durch Stillen und das Herumtragen des Babys meist mehr als gedeckt, weshalb körperliche Nähe mit dem Partner auf der Wunschliste vieler Frauen erst einmal nach hinten rückt. Dadurch kann Papa sich natürlich leicht als fünftes Rad am Wagen fühlen.
Was können wir dagegen tun?
Viele Männer haben den Hang dazu, den Problemen zu Hause aus dem Weg zu gehen und flüchten sich in ihre Hobbys, Arbeit oder Männerabende mit den Kumpels. Dass das zu keiner Lösung führt, ist klar. Viel besser ist der Schritt nach vorn: Auch ohne milchspendende Brüste haben Väter viele Möglichkeiten, Zeit mit ihrem Kind zu verbringen und so eine enge Beziehung aufzubauen. Ein abendlicher Spaziergang, gemeinsames Baden oder einfach nur Kuscheln auf dem Sofa bringen Papa und Baby näher zusammen und führen raus aus dem Baby-Blues. Und auch wenn es Mama vielleicht schwerfällt, sollte sie sich in diesen Momenten zurückhalten und Papa mal machen lassen. Denn diese exklusiven Papa-Baby-Zeiten geben nicht nur den Beiden die Möglichkeit, sich aneinander zu gewöhnen, sondern verschaffen auch ihr Momente der Ruhe, in denen sie sich mal wieder nur um sich kümmern kann.
Vom Baby-Blues zur Wochenbettdepression beim Vater
Während bei 10 bis 20 Prozent* der jungen Mütter eine Wochenbettdepression auftritt, sind es bei jungen Vätern ca. 5 bis 10 Prozent. Die Dunkelziffer könnte aber höher sein, denn die meisten Männer verschweigen ihr Empfinden. Wie kommt es zu einer Wochenbettdepression bei Vätern und was können sie dagegen tun?
Symptome der Wochenbettdepression beim Vater
Die Wochenbettdepression zeigt sich bei Vätern meist drei bis zwölf Monate nach der Geburt. Auslöser ist - neben Beziehungskonflikten, hormonellen Schwankungen und seelischen Vorerkrankungen - oftmals auch die postnatale Depression der Partnerin. Das Verhalten in dieser Phase der Erkrankung äußert sich beim Mann aber anders als bei der Frau. Väter zeigen häufig eine aggressive und gereizte Stimmung**. Auch Schlafstörungen, Antriebslosigkeit, Gleichgültigkeit und Schuldgefühle gegenüber dem Baby, sowie Zweifel und Ängste am eigenen Ich können mögliche Symptome sein.
Die Wochenbettdepression beim Vater: Hier findest du Hilfe!
Was kann Vater tun, um den Weg raus aus einer Wochenbettdepression zu finden? Reden hilft. Gespräche mit vertrauten Menschen, wie der Partnerin, Angehörigen oder Freunden stellen meist einen ersten Schritt dar. Außerdem können auch die Hebamme, der Hausarzt oder die Hausärztin wertvolle Gesprächspartner sein. Das Müttergenesungswerk bietet Vater-Kind-Kuren an. Vielleicht würde eine Auszeit helfen?
Babys Gesundheit steht an erster Stelle
Neben emotionalen Bedürfnissen wie Nähe, Geborgenheit und Aufmerksamkeit haben Babys einen hohen Bedarf an Nährstoffen, um sich gesund entwickeln zu können. Da in der Stillzeit die Mutter für eine ausreichende Versorgung ihres Babys verantwortlich ist, sollte sie neben einer ausgewogenen Ernährung weiterhin ein Präparat mit Folsäure, Jod und Vitamin D3 (z. B. Folio 2 basic) einnehmen.