Kinderwunsch nach Chemo: Noch möglich?
Die Diagnose Krebs kommt meist plötzlich und völlig unerwartet. Frauen im gebärfähigen Alter müssen sich dann oftmals zeitnah mit dem Thema Kinderwunsch nach Chemo auseinandersetzen.
Denn Krebsbehandlungen können die Fruchtbarkeit unterschiedlich stark beeinträchtigen und die Chancen auf eine natürliche Schwangerschaft verringern. Dank der heutigen Medizin gibt es aber diverse Methoden, durch deren Einsatz ein Kinderwunsch nach Chemo in manchen Fällen ermöglicht werden kann.
Entscheidung für Chemotherapie trotz Kinderwunsch?
Der Schock sitzt immer noch tief, aber eine Entscheidung muss her. Erfahren Frauen, dass ihr Kinderwunsch durch die Krebserkrankung und die damit verbundene Behandlung womöglich gefährdet ist, geraten sie häufig in Panik. Denn genau dieser Lebensabschnitt ist für viele von sehr großer Bedeutung: Eine Familie gründen und Kinder bekommen.
Umso wichtiger ist es, sich nach der Diagnose und vor Therapiebeginn ausgiebig zu informieren und mit Experten und Expertinnen zu sprechen. Denn je nach Krebsart und Behandlungsmethode, kann unterschiedlich agiert werden. Manche Frauen können trotz Krebs und Chemotherapie ihren Kinderwunsch, nach einer erfolgreichen Behandlung erfüllen. Ein Lichtblick.
Mittlerweile gibt es medizinische Möglichkeiten, um die Fruchtbarkeit trotz Chemotherapie in bestimmten Situationen zu erhalten. Zuvor sollte allerdings bei der Krankenkasse nachgefragt werden, welche Kosten sie in diesem Falle übernehmen. Das Termin- und Versorgungsgesetz 2019 enthält neue Maßnahmen zum Erhalt der Fruchtbarkeit und macht sie so zu verpflichtenden Kassenleistungen. Darunter fallen die Kosten der sogenannten Kryokonservierung von Keimzellgewebe, Ei- und Samenzellen.
Kinderwunsch: Gewebeschädigung nach Chemo
Das Ausmaß der Gewebeschädigung aufgrund einer Krebsbehandlung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Hierzu zählen vor allem die Art der eingesetzten Therapeutika, die verabreichte Dosis und Therapiedauer sowie das Alter der Patientin.
Die meisten Substanzen, die zur Krebsbehandlung eingesetzt werden, greifen in die Zellteilung ein und treffen damit nicht nur Krebszellen, sondern auch gesunde Zellen anderer Gewebe, wie beispielsweise Eizellen bzw. Eierstockgewebe. Alkylierenden Substanzen oder Platinverbindungen werden eine besonders schädigende Wirkung nachgesagt. Je höher die verabreichte Dosis und je mehr Therapie-Zyklen verabreicht werden, desto größer ist in der Regel auch die Schädigung des Fortpflanzungsgewebes. Sind aufgrund des Alters der Frau nur noch wenige Eizellen vorhanden, könnte der Eizellenvorrat nach einer erfolgten Chemotherapie dermaßen reduziert sein, dass eine natürliche Schwangerschaft nicht mehr möglich ist. Eine Strahlentherapie kann ebenfalls zur Schädigung von Keim- und Eizellen führen. Hier kommt es vor allem auf den bestrahlten Körperbereich sowie die verabreichte Strahlendosis an.
Methoden zur Erhaltung der Fruchtbarkeit nach Chemo
Um schwanger werden zu können, benötigt Frau unter anderem gesunde und reife Eizellen. Reife Eizellen können – nach erfolgter Hormonbehandlung – vor einer Chemotherapie entnommen und eingefroren werden. Die Kryokonservierung ermöglicht eine Lagerung dieser Eizellen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und stellt eine Möglichkeit dar, um zu einem späteren Zeitpunkt medizinische Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft vornehmen zu können. Der Kinderwunsch kann so nach Chemo eventuell erfüllt werden.
-> In-vitro-Maturation
Sollte die Zeit für eine Kryokonservierung nicht vorhanden sein, steht in ausgewählten Zentren die sogenannte In-vitro-Maturation (IVM) zur Verfügung. Bei dieser Methode werden der Frau unreife Eizellen entnommen. Die Eizellreifung findet dann später im Reagenzglas statt. Daraus entstandene reife Eizellen können daraufhin für eine künstliche Befruchtung herangezogen werden.
Die IVM ist bisher noch nicht routinemäßig etabliert. Durch das Fehlen einer langen Hormonbehandlung, stellt diese Methode allerdings eine interessante Alternative für Krebspatientinnen dar.
Ruhigstellen der Eierstöcke nach Chemo
Eine weitere Möglichkeit, die Fruchtbarkeit nach Chemo zu erhalten, stellt das „Ruhigstellen“ der Eierstöcke dar. Dadurch soll die schädliche Wirkung der Therapeutika und/oder Bestrahlungen abgeschwächt werden. Durch bestimmte Medikamente, den sogenannten GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon)-Agonisten, werden die Eierstöcke in einen vorpubertären Zustand versetzt. Die Eizellen reifen nicht mehr heran und können theoretisch so auch weniger geschädigt werden. Sobald das Medikament abgesetzt wird, wird die Eierstockfunktion nach einiger Zeit wieder aktiviert.
Wissenschaftlichen Studien zufolge soll die Gabe der GnRH-Agonisten alleine allerdings nicht ausreichend sein, um die Fruchtbarkeit nach Chemo zu erhalten.
Entnahme von Eierstockgewebe
Die Entnahme von Eierstockgewebe stellt eine weitere, anerkannte und empfohlene Methode für den Erhalt der Fruchtbarkeit nach Chemo dar. Dabei wird ein Teil vor Beginn der Therapie entnommen. Sind die Eierstöcke nach der Therapie erschöpft, kann das Gewebe wieder in die Bauchhöhle eingepflanzt werden. Es enthält einen begrenzten Vorrat an Eizellen, kann auf natürlichem Wege zu einer Schwangerschaft führen.
Fruchtbarkeit nach Chemo beim Mann
Auch bei Männern besteht nach erfolgter Chemotherapie die Chance, ein Kind zu zeugen. Da sich die Produktion der Samenzellen nach einer Chemotherapie möglicherweise nicht mehr erholen kann, sollte vor der Therapie über das Einfrieren von Samenzellen nachgedacht werden. Samenzellen können beispielsweise durch Ejakulation oder durch eine Gewebeprobe (Hodenbiopsie) gewonnen und anschließend für eine spätere künstliche Befruchtung eingefroren werden (Kryokonservierung). Diese fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen benötigen allerdings einen gewissen Zeitaufwand vor dem Beginn einer Krebstherapie. Es muss abgewogen werden, ob eine zeitliche Verzögerung vor Therapiebeginn vertretbar ist.
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