Muttermilch ist gesund
Die Muttermilch ist der ideale Nährstoff-Mix für dein Baby! Hier hat Mutter Natur nur das Beste zusammen gestellt, was du an dein kleines Wunder so lange wie möglich weiter geben solltest.
Video: Muttermilch hat verblüffende Eigenschaften
Wie lange sollte ich stillen?
Du möchtest dein Baby stillen. Das ist eine wunderbare Entscheidung. Aber natürlich ist das gerade beim ersten Kind eine ganz neue Erfahrung für dich und du willst alles richtig machen. Du möchtest gerne wissen, wie lange du stillen solltest?
Wie lange sollte ich mein Baby stillen?
Die Dauer der Stillzeit hat sich in den letzten Jahrhunderten sehr verändert. Forscher gehen davon aus, dass Kinder zu prähistorischen Zeiten etwa zwei bis drei Jahre lang gestillt wurden. Eine „richtige“ Stilldauer gibt es aber nicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Säuglinge in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Danach sollten Babys Beikost erhalten, während das Stillen bis hin zum zweiten Lebensjahr des Babys weitergeführt wird.
Dies ist aber nur ein Richtwert. Es gibt keine konkret empfohlene Stillzeit, denn individuelle Umstände können das Stillen schnell beeinflussen. Ob sechs Monate oder zwei Jahre: eine bestimmte Zeitspanne für das Stillen kann niemand vorgeben.
Fakt ist: Die Muttermilch ist eine ideal auf den Säugling angepasste Nahrung. Die Muttermilch hat immer die optimale Trinktemperatur, die Menge ist ausreichend und die Zusammensetzung an die Bedürfnisse des Babys angepasst.
Wenn das Baby nicht mehr will
Wusstest du schon, dass es Babys gibt, die das Stillen ablehnen? Meist tritt dieser Umstand gegen Ende des ersten Lebensjahres ein. Du bemerkst es daran, dass die Brustwarze ausgespuckt oder das Köpfchen weggedreht wird. Das kann übrigens auch passieren, wenn du wieder schwanger bist und der Geschmack der Muttermilch sich dadurch verändert. Oder aber dein Baby hat sich das Flaschentrinken in der Kita von größeren Kindern abgesehen und möchte nun auch „groß“ sein.
Solltest du das bemerken, höre auf den Wunsch deines Kindes und lasse die Brust weg. Ansonsten ist es leicht zusammengefasst: Du kannst so lange stillen, wie du möchtest und kannst!
Die Zusammensetzung der Muttermilch
Ihre Zusammensetzung passt sich auf wunderbare Weise den Bedürfnissen der jeweiligen Entwicklungsstufe deines Kindes an: Von der kräftigen Vormilch bis zur reifen Muttermilch hat deine körpereigene „Milchbar“ alles zu bieten, was dein Kind für einen gesunden Start ins Leben benötigt.
Die Vormilch
Die erste Milch, die dein Kind trinkt, ist die kostbare Vormilch (auch Kolostrum genannt). Von gelblicher Färbung und konzentriert dicklich ist sie perfekt auf die Bedürfnisse deines Babys zugeschnitten.
Die Vormilch
- ist äußerst vitamin- und nährstoffreich, so dass auch geringe Mengen ausreichen, um dein Kleines zu sättigen.
- enthält Abwehrstoffe, die dein Baby vor Infektionen schützen und mit denen es sein eigenes Abwehrsystem aufbauen kann
- wirkt abführend, wodurch das Mekonium (der erste, schwarz-grünliche Stuhlgang, auch „Kindspech“ genannt) leichter ausgeschieden werden kann.
- insbesondere für Kinder aus allergiebelasteten Familien ist die Vormilch sehr wichtig, denn sie wirkt vorbeugend gegen Allergien.
Der Muttermilch-Einschuss
Etwa drei Tage nach der Geburt stellt sich die Milch von der Vormilch auf die reife Muttermilch um. Den damit verbundenen Milcheinschuss kannst du deutlich spüren: Deine Brüste schwellen an und spannen.
Auch ein leichter Temperaturanstieg ist möglich. Sei unbesorgt: das ist zunächst normal in den ersten Tagen und deutet nicht auf eine Brustentzündung hin. Der Körper wird mit dem Milchbildungs-Hormon Prolaktin überschwemmt und kann daraufhin entsprechende Symptome entwickeln.
Mitunter kann die Phase des Milcheinschusses wie beschrieben sehr unangenehm sein. Auf der Seite Stillprobleme findest du Tipps und Tricks, um die Schmerzen zu lindern.
Reife Muttermilch
Die reife Muttermilch verändert sich ständig und passt sich so stets den Bedürfnissen deines Kindes an. Im Laufe der Zeit nimmt der Gehalt an Eiweißen ab, dafür enthält die Milch nun mehr Vitamine, Mineralstoffe, Kohlenhydrate und Spurenelemente. Die Zusammensetzung der Milch ändert sich sogar während einer Mahlzeit.
Die erste Muttermilch, die dein Baby im Moment des Anlegens trinkt, ist bläulich und dünnflüssig; sie dient hauptsächlich dazu, den Durst zu löschen.
Dann wird die Muttermilch gelblicher und dickflüssiger, denn der Fettgehalt ist nun dreimal so hoch.
Gegen Ende der Trinkzeit ist die Milch sehr nährstoffreich und wirkt gut sättigend.
Deutlich weniger Infekte dank Muttermilch
Babys, die während ihrer ersten 4-6 Monate ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden, erkranken im Säuglingsalter bis zu 40-70 % seltener an Infektionen. Das gilt vor allem für die unteren Atemwege, Mittelohrentzündungen und Magen-Darm-Infekte.
Muttermilch enthält natürliche Abwehrstoffe
Durch das Stillen wird das Baby durch antibakterielle und immunmodulierende Eiweißstoffe in der Muttermilch geschützt. Gleichzeitig prägen diese Stoffe das Abwehrsystem deines Schlumpfes und bereiten es so auf die Bekämpfung von Erkrankungen im späteren Leben vor.
Die Rolle der Kohlenhydrate in der Muttermilch
Kohlenhydrate sind der drittgrößte Bestandteil der Muttermilch. Sie tragen dazu bei, dass das Baby eine gesunde Darmflora ausbildet und schützen es vor Krankheitserregern.
Abwehrstoffe für deinen Säugling, wenn er erkrankt
Ist dein Baby doch einmal krank geworden, bildet dein Körper spezifische Immunzellen gegen diese Krankheitserreger, auch wenn du selbst nicht erkrankt bist. Man vermutet, dass dies zustande kommt, indem über den Speichel deines Babys die Keime in deine Brust gelangen und dein Körper darauf mit einer erhöhten Produktion von Abwehrstoffen „antwortet“.
Muttermilch abhängig vom Geschlecht deines Baby
Kleine Jungs wachsen bereits im Säuglingsalter schneller und haben deshalb einen höheren Energiebedarf als Mädchen. Deshalb enthält die Muttermilch von Jungs-Mamas bis zu 25 % mehr Kalorien. Diese entstehen vor allem durch einen höheren Fettanteil.
Medikamente und Schadstoffe in der Stillzeit
Medikamente in der Stillzeit
Fast alles, was du zu dir nimmst, geht in die Muttermilch über und gelangt in den Körper deines Babys.
Sollte dir dein Arzt oder deine Ärztin ein Medikament verordnen, sag unbedingt, dass du stillst! Für viele Beschwerden gibt es auch eine alternative, stillverträgliche Behandlungsmethode.
Manchmal ist es aber unumgänglich, über einen gewissen Zeitraum ein Medikament einnehmen zu müssen, das für das Baby möglicherweise schädlich sein könnte.
Wenn dies der Fall ist, solltest du während dieser Zeit deine Milch abpumpen und wegschütten. Durch das Abpumpen wird die Milchproduktion aufrechterhalten und du kannst nach Ende der Medikamenten-Einnahme problemlos weiter stillen.
Schadstoffe in der Stillzeit
Natürlich gilt in der Stillzeit wie schon während Schwangerschaft: Verzichte auf das Rauchen! Denn auch die mit der Zigarette aufgenommenen Schadstoffe gehen in die Muttermilch über. Selbstverständlich gilt das auch für Drogen jeglicher Art.
Wenn es nicht zwingend erforderlich ist, solltest du während der Stillzeit deine Zähne nicht mit Amalgam-Füllungen sanieren lassen. Herausgelöstes Amalgam setzt Quecksilber frei!
Ist aber eine entsprechende Behandlung unumgänglich, dann wende das Prinzip wie bei der Einnahme von Medikamenten an: Milch abpumpen und verwerfen. Besprich mit deinem Zahnarzt oder deiner Zahnärztin, wann du das Stillen wieder fortsetzen kannst.